Wiltener Urkunden im Internet

Onlineauftritt in Monasterium.net, in Europas virtuellem Klosterarchiv.

Am 4. Oktober 2017 lud das Stift Wilten zu einer Feierveranstaltung anlässlich der Fertigstellung einer jahrelangen Arbeit. Die drei Mitarbeiter, Dr. Hannelore Steixner, Univ.-Prof. Dr. Helmut Gritsch und Mag. Dieter Liebmann, hatten Urkunden und andere geschichtliche Schriften – vor allem aus dem Zeitraum 1138 bis 1650 – neu bearbeitet. Von den großteils lateinischen Texten wurden kurze Inhaltsangaben (Regesten) erstellt. Diese und andere wesentliche Elemente der Schriften sind nun eingespeichert in die Europa und Nordamerika umfassende Großdatei von Klosterurkunden „monasterium.net“.

Dr. Thomas Aigner, Direktor des Diözesanarchives St. Pölten, der diese internationale Datei aufgebaut hat, erläuterte die Vorteile des Netzwerkes. Wissenschaftler und andere Interessierte können in dieser Datei kostenlos abfragen nach Suchkriterien wie Orten, Personen, Jahreszahlen. Für den Wiltener Online-Auftritt hat Robert Reiter bei monatelangen Aufenthalten in Wilten mehr als 6.600 Seiten gescannt. Auf dem Bildschirm können die Scans vergrößert werden, sodass Text oder auch Siegel der Urkunden viel leichter entziffert werden können.

Dieses digitale Archiv ist für das Stift und seine Pfarren, aber auch für die Geschichtswissenschaft und zum Beispiel für Ortschronisten von großer Bedeutung.

Die Wiltener Urkunden in monasterium.net:
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Katalog mittelalterlicher Handschriften

Kurzbeschreibung: 

Die mittelalterlichen Handschriftenbestände der Stiftsbibliothek Wilten haben im Zuge der 1994/95 durch Ao. Univ.-Prof. Dr. Gabriela Kompatscher Gufler bzw. 2006-2009 durch Dr. Daniela Mairhofer und Dr. Claudia Schretter-Picker erfolgten Erschließung erstmals eine ihrem Wert angemessene wissenschaftliche und systematische Bearbeitung erfahren. Mag. Petra Ausserlechner war mit der Überarbeitung, Redaktion und Vorbereitung der Drucklegung betraut.

Neben einer Online-Präsentation der Forschungsergebnisse über das kontinuierlich weiterentwickelte Webportal zu Handschriften in österreichischen Bibliotheken www.manuscripta.at wurden diese im Jahr 2012 gedruckt in Form eines umfassenden, alle Gesichtspunkte moderner Handschriftenkatalogisierung berücksichtigenden wissenschaftlichen Katalogwerks im Rahmen der von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Generalkataloge zu Handschriftenbeständen in österreichischen Bibliotheken vorgelegt:

Gabriela Kompatscher Gufler, Daniela Mairhofer, Claudia Schretter: Katalog der mittelalterlichen Handschriften im Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten. Redigiert von Petra Ausserlechner (Denkschriften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Kl. 425 = Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters, Reihe II, Bd. 10). Wien 2012.

Finanzierung: Stift Wilten; Kulturabteilung des Landes Tirol

 

Handschriftenliste

Verzeichnis der katalogisierten Handschriften

Wasserzeichen in mittelalterlichen Handschriften

Da sich ein Teil der Wiltener Bestände seit 1809 an der ULB Tirol befindet und hier im Rahmen des Projektes "Katalog der Handschriften der ULB Tirol" erschlossen wird, ist eine virtuelle Zusammenführung der Handschriften möglich.

Online-Recherche zu den Wiltener Komplementärbeständen in anderen Bibliotheken

 

Bestandsgeschichte: 

Das Stift Wilten wurde 1138 durch die Einführung der regulierten Chorherren des Prämonstratenser Ordens auf Veranlassung des Brixner Diözesanbischofs gegründet und durch Papst Innozenz II. bestätigt. Über die frühe Bibliotheksgeschichte in Wilten ist nur sehr wenig bekannt. Obwohl keinerlei Bücherverzeichnisse aus dem Mittelalter überliefert sind, kann wohl von Anfang an von einer Büchersammlung ausgegangen werden: Es gab ein Skriptorium (z. B. Michael Ausse), zudem sind Nachrichten über Buchentlehnungen belegt. Ein erster Bibliotheksraum, eingerichtet durch Abt Ingenuin Mösl (1458-1464), wurde unter Abt Alexius Stoll (1470-1492) ausgebaut und vermutlich als Kettenbibliothek angelegt. Eine Blüte erfuhr die Bibliothek im 14. und 15. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt der größte Teil der heute noch erhaltenen mittelalterlichen Handschriften, zu denen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zahlreiche Inkunabeln kamen.

Nach dem Niedergang des Klosters im 16. Jahrhundert und den daraus resultierenden Schwierigkeiten auch für die Bibliothek gelangte diese im Verlauf der Gegenreformation zu neuer Blüte, die auch die ganze Barockzeit über anhielt. Der Ausbau der Büchersammlung durch Ankauf, Neubindungen und Katalogisierung unter den Äbten der Barockzeit und nicht zuletzt der Bau einer neuen Saalbibliothek zeugen von diesem Aufschwung.

1808 wurde das Stift durch die bayerischen Behörden aufgehoben und die wertvolleren Bestände der Universitätsbibliothek Innsbruck (heute ULB Tirol) übergeben; diese wurden nach der Wiedererrichtung des Stiftes 1815 trotz aller Bemühungen der Äbte Markus Egle (1784–1820) bzw. Alois Röggl (1820–1851) nur zu einem kleinen Teil wieder zurückgegeben. Die Handschriften und die Mehrzahl an Inkunabeln verblieben an der ULB Tirol (darunter 3 Blockbücher und 75 Inkunabeln). Im 19. Jahrhundert wurden dafür zahlreiche Handschriften und Inkunabeln, die teilweise aus anderen, nicht mehr bestehenden Bibliotheken stammten (z. B. Schnals, Fiegersche Stiftung in Hall), durch den bibliophilen Abt Alois Röggl neu erworben. Aufgrund wirtschaftlicher Notlagen war das Stift 1877 und in der Zwischenkriegszeit im 20. Jahrhundert gezwungen, wertvolle Objekte zu verkaufen. Mit der Aufhebung des Stiftes durch die Nationalsozialisten 1939 wurden Bibliothek und Archiv dem Reichsgauarchiv unterstellt, 1943 waren die Bücher zum Schutz vor Bombenangriffe im Stift Stams gelagert, die Rückführung erfolgte 1954. Im Zuge der Stiftsrenovierung 1976–1988 wurde die Bibliothek erweitert und der Bestand an 80.000 Bänden neu katalogisiert. Die Geschichte der Bibliothek und ihrer historischen Bestände fand 1988 in einer Monographie eine ausführliche Beschreibung (W. Neuhauser, Bibliotheca Wilthinensis [Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Sonderheft 63]. Innsbruck 1988).

Gegenüber anderen Klosterbibliotheken sind aus dem Stift Wilten aufgrund seiner wechselvollen Geschichte nur relativ wenige Handschriften erhalten. In der Stiftsbibliothek befinden sich heute insgesamt 34 Handschriften (27 mittelalterliche, sieben neuzeitliche). 14 Handschriften, davon neun mittelalterliche und fünf neuzeitliche, sind mit Sicherheit dem sogenannten Altbestand zuzuordnen. Dabei handelt es sich um jene Handschriften, die nach der vorübergehenden Aufhebung des Klosters 1808 in Wilten verblieben sind. Die Zugehörigkeit zum Altbestand zeigt sich durch je eine Signatur aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Für vier weitere Handschriften (drei mittelalterliche und eine neuzeitliche) kann die Zugehörigkeit zum Altbestand aufgrund fehlender Besitzvermerke oder Signaturen der Stiftsbibliothek Wilten nur vermutet werden.

Die restlichen heute in der Stiftsbibliothek noch erhaltenen 16 Handschriften (15 mittelalterliche und eine neuzeitliche) sind Neuerwerbungen zumeist aus der Haller Bibliothek (Fieger) durch Abt Alois Röggl (s. o.).  

Kontakt

Besichtigungen sind nur im Rahmen wissenschaftlicher Arbeiten und nach Voranmeldung möglich. 

  • Prior Klemens Halder OPraem
  • Dr. Hannelore Steixner
  • Dr. Helmut Gritsch
  • Mag. Dieter Liebmann

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Kreuzgang - Prämonstratenser Chorherren Stift Wilten, Innsbruck

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