Baubeschreibung

Die Stiftskirche Wilten zum hl. Laurentius wurde in vergrößerter Ausführung 1201 geweiht. Nach Bränden im Jahr 1299 und 1432 erfolgte die Wiederherstellung. Der Chorbau ist mit 1510 datiert. Nach Plänen von Christoph Gumpp wurde 1651 - 1665 der barocke Neubau errichtet. 1944 wurde die Kirche durch Bomben stark beschädigt, 1946 - 1956 erfolgte der Wiederaufbau. Die im Zeitraum 2005 - 2008 vorgesehene Innenrestaurierung der Stiftskirche ist notwendig, da sich verschiedene Schäden gezeigt haben. Dies gilt im Besonderen für den Steinboden und die vom Wurmbefall betroffenen Holzteile.

Nachstehend angeführte Restaurierungsaufgaben sind für folgende Bereiche vorgesehen:

Nicht als Restaurierungsaufgaben, sondern als eigenständige, dem Zeitgeist verpflichtete Neuherstellungen sind:

Nicht als Restaurierungsaufgaben, sondern als eigenständige, dem Zeitgeist verpflichtete Neuherstellungen sind:

Mit der Planung wurde das Büro Arno Fessler Architekten, Projektleitung Rupert Meßner beauftragt. Die Bauleitung wird von Ing. Bernhard Cambruzzi übernommen. Sämtliche Arbeiten werden in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskonservator, Herrn Hofrat Dr. Franz Caramelle, durchgeführt.


Die Restaurierung der Wiltener Stiftskirche aus der Sicht der Denkmalpflege

Franz Caramelle, Landeskonservator des BDA

Die Wiltener Stiftskirche zum Heiligen Laurentius ist ein im Kern romanisches Bauwerk, das ab 1650 nach Plänen des Innsbrucker Hofbaumeisters Christoph Gumpp frühbarock erneuert (Weihe 1665) und Anfang des 17. Jahrhunderts mit Stuckaturen von Bernardo Pasquale und Fresken von Kaspar Waldmann ausgestattet wurde.

Wichtigstes Ausstattungsstück ist der monumentale Hochaltar, der mit dem Thron Salomonis eine ikonographische Rarität zu bieten hat. Mit seiner Höhe von über 18 Metern ist er einer der gewaltigsten Altaraufbauten des süddeutsch-österreichischen Raumes und stellt in Gliederung und Symbolik den Höhepunkt der frühbarocken Altarbaukunst in Tirol dar.

Die Wiltener Stiftskirche ist beim großen Bombenangriff auf Innsbruck am 13. Juni 1944 schwer getroffen und derart zerstört worden, dass bereits die Sprengung der Kirche angeordnet wurde, die erst im letzten Augenblick verhindert werden konnte. In den wirtschaftlich schwierigen Nachkriegsjahren wurde das Gotteshaus vorbildlich wieder instandgesetzt - die 1952 fertiggestellte Restaurierung der Wiltener Stiftskirche ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Tiroler Denkmalpflege.

Seither ist ein halbes Jahrhundert vergangen. In den letzten Jahren sind vermehrt Schäden am Mauerwerk, am Stuck, an den Fresken, am Marmorboden, an den Altären und der übrigen Ausstattung festgestellt worden, außerdem sind sämtliche Installationen hoffnungslos veraltet und müssen dringend erneuert werden. Die nunmehr vorgesehene Generalsanierung der Kirche ist nicht nur eine notwendige optische Verschönerung dieses in der Tiroler Kunstgeschichte einzigartigen Raumbildes, sondern eine dringende Notwendigkeit, da nahezu sämtliche Holzteile vom Holzwurm befallen sind, der Steinboden brüchig geworden ist, der Stuck an vielen Stellen festigungsbedürftig ist und die Malereien verschmutzt sind. Außerdem ist eine Erneuerung der Fenster und eine Verbesserung des Gestühls für die künftige Nutzung der Kirche auch für kulturelle Veranstaltungen dringend nötig.

Und noch etwas: Alle Kirchen Innsbrucks, die im Zweiten Weltkrieg zum Teil schwer in Mitleidenschaft gezogen und in den frühen Nachkriegsjahren wieder hergestellt worden sind (Dom, Jesuitenkirche, Servitenkirche, Spitalskirche, Ewige Anbetung), sind in den letzten Jahren neuerlich einer umfassenden Restaurierung unterzogen worden. Die Wiltener Stiftskirche ist die einzige Ausnahme, sie präsentiert sich heute noch im Zustand von 1952. Im Zuge der jetzigen Innenrestaurierung (Stand 2005) sollen also auch die letzten Kriegsschäden in einer Innsbrucker Kirche beseitigt werden.
So gesehen kann die Generalsanierung der Stiftskirche Wilten auch als letzte Maßnahme des Wiederaufbaues gewertet werden und wäre somit ein positives Signal gerade im heurigen Jahr (2005), in dem das Ende des Zweiten Weltkrieges und der sechzigste Geburtstag der Zweiten Republik gefeiert werden.


Innenrestaurierung der Stiftskirche Wilten

Kirchenrektor D. Nikolaus Albrecht OPraem

Nach dem letzten Gottesdienst zum Norbertifest Anfang Juni 2005 wurde als erstes die Chororgel im Altarraum abgebaut. Diese konnte an die Pfarre Hall-Schönegg verkauft werden. Dann wurde das Chorgestühl des Konventes herausgenommen. Dieses frühbarocke Gestühl von 1668 hat nun als Leihgabe einen passenden Platz in der Innsbrucker Jesuitenkirche gefunden. Anschließend wurde probehalber das klassizistische Chorgestühl, das von 1791 bis 1965 in der Stiftskirche gestanden war, zum Teil aufgebaut. Laut Konventbeschluss kommt es wieder in die Kirche. Es wird nun gründlich restauriert.

Auch schon im Juni begannen die Arbeiten im Glockenturm. Zunächst mussten die Glocken abgenommen und der Stahlglockenstuhl, der seit 1976 im Turm war, sich aber als ungünstig erwiesen hatte, abgebaut werden. Der Einbau eines neuen Holzstuhles ist im Wesentlichen vollendet. Abschließende Arbeiten wie Anpassung der Holzjoche, Einbau der Motoren etc. wurden noch durchgeführt.

In der Kirche wurden die Kirchenbänke abgebaut, teilweise die Bodenplatten herausgenommen und zwischengelagert. Die bisherige große Orgel von 1963, die leider kein besonders qualitätsvolles Instrument ist, wurde heruntergenommen und an die Pfarre Stefanshard/NÖ verkauft. In Besprechungen werden derzeit weitere Maßnahmen wie neue Beleuchtung, Altarbilderrestaurierung etc. vorbereitet.

Nun ist die Restaurierung abgeschlossen und die Kirche erscheint in einem völlig neuen Glanz.


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